29 Oktober, 2023

Ja, was eigentlich?

Was man von der lokalen Tagespresse noch erwarten kann

Der werte Leser wird sich dies vielleicht auch schon das ein oder andere Mal gefragt haben.
Das Thema „Presse“ hat der Autor schon mehrfach aufgegriffen. Heute möchte er dies nochmals tun, und dabei soll vor allem die lokale Presse betrachtet werden.
Was ist ihr Auftrag? Denn ja, den hat sie. Vor allem hat sie den Auftrag als Mitteilungsblatt, wenn nicht explizit vorhanden, zu fungieren. Wie der Name schon sagt, alles, was lokal ist, zu beleuchten und darüber zu berichten.
Macht sie das? Einige ja. Durch das Arbeiten mit dem geschriebenen Wort kommt der Autor in das Vergnügen, mehrere Exemplare täglich in der Hand zu haben.
Einigen gelingt es sehr gut, andere sind, mit Verlaub, in dieser Hinsicht in der Pfeife zu rauchen.
Liegt es am Fachkräftemangel, dass lokale Ereignisse nicht in die Presse kommen? Oder an der Gleichgültigkeit? Dies dürfte nicht passieren.
Denn wenn von Künstlern, z.B. von Autoren, Leseexemplare ihrer neusten Publikationen ihnen in die Hände kommen, dann haben sie den Auftrag darüber zu berichten. Natürlich fragt sich der werte Leser, ob es manchmal nicht besser ist, sie schweigen darüber, als darüber zu schreiben. Zuweilen hat der Leser den Eindruck, derjenige, der darüber berichtet, hat das Buch gar nicht gelesen.
Aber dies will niemand unterstellen.
 
In unserer Tagespresse wird sehr spärlich über Kunst und Kultur der Region berichtet, und wenn, sind es gekaufte Artikel.
Nur sollten die Verantwortlichen nicht vergessen, dass manch einer nicht nur Künstler, sondern auch Kunde ist. Woher wohl die Verdrossenheit kommt, dass die Zahlen der Zeitungsauflagen drastisch sinken?

Das nachfolgende Gedicht ist den Ludwigsburger Worttagen gewidmet. Nach dem Lesen sind sicher keine Fragen mehr offen. Für einen Blogtext ist dieser Selbstdarstellerzirkus viel zu unwichtig.

Witzveranstaltung

Zu den Ludwigsburger Worttagen

parasitär

von inge jung, im oktober 2023

 

keine bleibe
unter den vertriebenen
keine sprache
unter den ureinwohnern
der traumländer
keine duldung
duldet das ausgewiesenwerden
aus den heimischen auen
 
das wort
bleibt unverstanden
unverständnis
trifft auf den bühnen des landes
die sesshaften
die ausgwiesen werden
ob der fehlenden defizite
andere tragen goldkronen über den roten teppich
 
zurück
bleiben die immer gleichen
die in der masse untergehen
deren gewicht
lediglich
als
wirtstier
dient

 

23 Oktober, 2023

Politik hat in der Kunst nichts verloren!

Frankfurter Buchmesse 2023 
 
Werter Leser, heute wird es länger. Es geht um die oben genannte Buchmesse in Frankfurt, die im Moment läuft.
Der Autor war, wie beide Verlage, die ihn publizieren, nicht dort. Dieses Fernbleiben hat mehrere Gründe: am besten werden sie aufgelistet, dann ist es übersichtlicher (eine sarkastische Anmerkung, mit zwinkerndem Auge).

1. Beide Verlage haben sich dazu entschlossen, nachdem die Messe nun jahrelang wegen Corona ausfiel, nicht daran teilzunehmen. (Die letztjährige war wohl noch etwas eingerostet von der Coronapause). Die Standgebühren sind immens für Verlage, der Vorteil für Verlage geht in den Minusbereich. Selbst das Schöngerede des „Mitmachens um der Sache willen“ und „Präsenzzeigen ist alles“ kann den Aufwand, Stress und die Kosten in keinster Weise aufwiegen. Teilnehmer sind nur, wie immer, die sog. „Global Player“, große Publikumsverlage, die sich mit Mainstream das Programm vollstopfen, und neue Verlage, die noch keine Ahnung haben.
Die einzigen, die sich an der Messe freuen, sind die Konsumenten. Dort trifft man doch den einen oder anderen Autor, kann sich Autogramme geben lassen und Bücher signieren. Auch sonst ist die Veranstaltung ziemlich an Freizeitspaß angepasst, damit man Besucher aller Altersgruppen einfangen kann.
 
2. Das schlimmste No-Go in der Kunst, und meine persönliche Absage an diesen, mittlerweile miesen, verlogenen und verkommenen Verein der Preisverleiher: einer Autorin wird der zugesprochene Preis nun doch nicht übergeben.
Nicht weil nun plötzlich auffiel, dass ein anderer Autor ihn mehr verdient hätte, sondern weil sie Palästinenserin ist.
Die Autorin ist Autorin! Egal, was in ihrem Pass steht. Das ist, bitte schön, aus jeglicher Kunst herauszuhalten! Auch unsere Grünenpolitikerin, Claudia Roth, hat das zu verstehen, wenn sie mal wieder irgendein Kunstwerk wegschaffen oder abdecken lässt. Da geht dem Autor der Hut hoch, werter Leser, denn er kann nicht fassen, dass sie drei Jahre die Managerin von „Ton Steine Scherben“ war. Ziemlich kontrovers, oder? 

3. An dritter Stelle, und dann hört der Autor auch auf, findet er die Selbstbeweihräucherung der Global Player und „Öffentlichen Personen“ ganz, ganz schlimm.
Alles, was dort gesagt wird, ist im Weihrauchnebel der Messeluft zu sehen, Wahrheiten werden nur dort wahr, Versprechen gelten nur über die Messetage.
Ein Künstler und Autor hat, außer er bekommt einen Preis verliehen oder/und gehört zu den verlogenen Preisverleihern, nichts von dieser Messe. 
Und ein Ausblick auf den nächsten Text am Sonntag: „Was kann man von der lokalen Tagespresse noch erwarten“. Den Untertitel verkneife ich mir heute.
 
 

Gefühle in Lyrik verpackt

flackernde sterne 

von inge jung (c), im oktober 2023

 

atme milch

durch die rohre

der abfließenden magensäure

die brennt

sich einbrennt

in die leeren hallen

 

der tritt ist laut

über den köpfen

donnergetöse

bis ins rückenmark

das die sinne benebelt

gedanken in formaldehyd tränkt

 

fehler

sind temporär

einbildung

wenn neben spiegeln

die gedanken

in wasser tauchen

 

ein blick nach vorn

endet im schwarz

der moltontücher

die über flackernde sterne

gehängt wurden

von gnädiger hand

15 Oktober, 2023

*-Bewertung

1-Sterne Bewertung

Zum heutigen Sonntagabend will der Autor gerade NICHT zu den allgegenwärtigen Kriegsberichten Stellung nehmen. Und dies nicht, werter Leser, weil er den Kopf in den Sand stecken will, nein, er ist bei „googeln“ der Themen des Tages über Rezensionen über die Tagesschau gestolpert.

Der werte Leser tippt richtig, denn diesen Rezensionen will sich der Autor stellen. (Denn er will seinem Motto „im humoristischen Mantel“ treu bleiben, da im Großen und Ganzen der Humor im Moment auf der Strecke bleibt. Aber genau der gehört zum Menschsein und zum menschlich sein dazu).

Die Tagesschau ist keine präferierte Sendung des Autors. Er weiß nicht einmal, wie viele Jahre es her ist, dass er diese staatsabhängige Lobbysendung sah. Interessanterweise sehen das viele Bürger der BRD so. Da ist man also nicht allein, wenn man dieser Berichterstattung den Kampf ansagt.

Gefallen hat dem Autor vor allem der Satz eines, ich nenne ihn „Kunden“, der sich darüber beschwerte, dass die Tagesschau nicht von der Impfmisere berichtet hat, sondern darüber wie Herr Drosten seinen Geburtstag feierte.

Die Tagesschau hat im Ranking übrigens nur einen Stern, und der muss vergeben werden, da sonst keine Bewertung abgegeben werden kann.

Wo also ist unsere Berichterstattung hingekommen? Dahin, wo sie schon immer war. Selbst in der Weimarer Republik wurden Informationen zurückgehalten und „gefakt“ (heute sind viele Worte in Gänsefüßchen).

Was also wäre die Alternative? Eben genau dies: alternative Sender und Journalisten lesen und hören. Aber sicher wird darüber von unserer Regierung aus alles wieder als „Fakenews“ betitelt.
Darum hat unsere Regierung auch bald nur noch einen Stern im Ranking.

07 Oktober, 2023

Anschauung?

Statt der Sonntagabendklatsche gibt es den Samtstagmittagsrückblick (wird man doch milder?)

fehlstellung

von inge jung, im september 2023

 

so mancher tag

ist vergangen

sonnenauf- und -untergänge

kamen und gingen

vogelstimmen und eiszeit

blaue gezeiten

lösten den schwarzen vorhang

der sich hinter grünen fenstern schloss

 

bänder

erinnerungen und träume

vermischten sich mit herzschlag

mit kämpfenden riesen

die in den minenfeldern verloren gingen

als kinderlachen alles in sandburgen verwandelte

als reine seelen

singend durch die schusslinie tanzten

 

manche vorstellung hat sich gewandelt

manche fehlstellung

in schweigendes vergeben

das im innern herrscht

anstelle der früheren

verknöcherten

übernommenen

an-blind-schauung

Der bornierte Doktor

Der bornierte Schreiber   Da ist ein Schreiber, der andere als borniert bezeichnet. Auch sein Doktor-Titel, den er brav vor seine regelmäß...